Geschlecht: Rüde, kastriert
Alter: ca. 1 Jahr
Rasse: Mischling
Größe: Schulterhöhe 48cm
ZORRO´s Geschichte geschrieben von Sara aus der Schweiz:
Als ich Zorro im vergangenen September das erste Mal sah, war es Liebe auf den ersten Blick…
Mein Freund und ich waren essen im Restaurant „Alba“ in dem kleinen Dorf „Las Albaricoques“ in der Gegend von Almeria. Als wir danach einen kleinen Spaziergang durch den Ort machten, in welchem schon einige bekannte Westernfilme gedreht wurden, sahen wir plötzlich einen mittelgrossen Strassenhund. Der Hund sah ein wenig aus wie ein Kojote. Zögerlich näherte er sich uns. Er zeigte dabei unentwegt seine Zähnli, es sah etwas „Gfürchig“ aus, so als würde er seine Zähne fletschen. Doch da er nicht knurrte, war mir schnell klar, dass der kleine Kerl einfach nur extrem unsicher war. Ich nahm meinen Mut zusammen und streichelte ihn. Dies hat ihm sichtlich gefallen und schnell verlor er seine Angst. Er genoss die Zuwendung sehr.
Ein wenig später ist uns auch seine Mutter „Lucia“ mit ihrem anderen Sohn „Hinkebein“ und „dem Kleinen Dicken“ begegnet.
Ich wollte diese Hunde unbedingt noch einmal sehen und so habe ich meinen Freund gebeten, mit mir am letzten Tag unserer Ferien noch einmal dahin zu fahren. Und tatsächlich fanden wir alle vier Hunde fast am gleichen Ort wieder. Dankbar nahmen die Hunde das Futter und Wasser, welches ich ihnen anbot, an und frassen gierig.
Zurück in der Schweiz liessen mir diese Hunde weiterhin keine Ruhe. Es konnte doch nicht sein, dass ich diese lieben Tiere einfach ihrem ungewissen Schicksal überlassen musste. Und so begann ich im Internet zu recherchieren und nach Tierschutzorganisationen zu suchen, welche in Andalusien tätig sind. Ich habe viele Mails geschrieben, war in Foren aktiv und führte einige nette Telefonate, doch leider alles ohne Erfolg. Bis zu dem Tag, als ich auf „Hunde in Not Rhein Main“ gestossen bin. Uschi Müller-Bernard hat mich gleich am nächsten Tag angerufen und nach näheren Informationen meinte sie, dass sie und ihre spanischen Freunde gerne helfen würden. Meine Freude darüber war riesig!!!
So wurden Lucia und ihre 7 Welpen gerettet.
Doch der „Kojote“ war an diesem Tage verschwunden…
Für mich war klar, dass ich diesen süssen jungen Hund nicht aufgeben konnte. Ich musste wissen, wie es ihm geht. Und so bin ich Anfang Januar, als wir wiederum unseren Urlaub in Spanien verbrachten, auf die Suche nach ihm gegangen. Die ersten drei Male gab es keine Spur von ihm. Die Aussagen der Dorfbewohner waren sehr widersprüchlich und keine Hilfe. Doch beim vierten Male, kurz nach dem ich zuvor mit Uschi telefoniert hatte, war er plötzlich da. Er lag auf der Treppe des Restaurants. Mir blieb fast das Herz stehen und Tränen schossen mir in die Augen. Der kleine Kerl war sehr verängstig, abgemagert und sein rechtes Vorderbein hing nur noch schlaff hinunter. Keine Spur mehr von dem fröhlichen Hund, der er noch im September war.
Ich zögerte nicht lange und lockte ihn zu meinem Auto. Dort hob ich ihn vorsichtig hoch und legte ihn in meinen Kofferraum. Da die spanischen Tierschützer Amalia und Marcos an diesem Abend nicht zu Hause waren, nahm ich den Hund mit zu uns ins Ferienhaus. Dort legte ich ihn auf die Decke, welche ich in weiser Vorahnung mitgenommen hatte. Dort blieb er und schlief und schlief und schlief.
Am nächsten Tag fuhr ich mit ihm zum Tierarzt. Marcos, der spanische Tierschützer, begleitete mich. Dort wurde Zorro, wie wir ihn kurzerhand tauften, untersucht. Auf dem Röntgenbild dann der Schock: Auf Zorro wurde geschossen! Sein rechter Oberarmknochen ist von einer Schrotkugel zertümmert worden!
Doch zum Glück meinte der Tierarzt, dass man das Bein mittels einer Metallplatte retten könne.
Bis zu der schweren Operation blieben uns drei Tage mit Zorro. Es zeigte sich rasch, dass der fröhliche Hund, der er einst war, noch immer in ihm steckte. Aufgeweckt hüpfte er auf drei Beinen meinem Hund „Max „ hinterher. Vom ersten Tag an war er stubenrein. Schnell hat er die Vorzüge eines Sofas entdeckt. Schwanzwedelnd geht er auf jeden Hund zu und kommt auch mit allen super aus. Katzen lässt er in Ruhe. Und vor allem liebte er es wahnsinnig gestreichelt zu werden. Zorro ist einfach ein völlig unkomplizerter Hund, den man nur gerne haben kann.
Zu gerne hätte ich Zorro selbst mit in die Schweiz genommen, doch da ich in einer Mietwohnung lebe und bereits einen Hund habe, musste ich vernünftig sein. Und so habe ich ihn nach der Operation schweren Herzens zu den spanischen Tierschützern Amalia und Marcos gebracht.
Doch ich konnte dies in der Gewissheit tun, dass man sich dort liebevoll um ihn kümmern und ihn gesund pflegen würde. Und dass Uschi Müller-Bernard und ihre Helfer in Deutschland ein schönes Zuhause bei lieben Menschen für ihn finden werden.
Ich möchte an dieser Stelle den herzensguten Menschen von „Hunde in Not Rhein Main“ und ihren spanischen Helfern vielmals danken, dass sie Zorro helfen und ihm so die Chance auf eine bessere Zukunft geben und dafür, dass ich sie nun zu meinem Freunden zählen darf.
Wir danken Frau Bettina B. für die Beteiligung an den OP-Kosten!
Wir danken Herrn Florian Sch. für die Übernahme der Rettungspatenschaft
Zorro in Spanien
Zorro – erste Schritte auf vier Beinen!